Warum ist es am Rhein so schön? - Wer sich den Flussabschnitt zwischen Bingen und Koblenz genauer betrachtet, kann die Frage aus dem bekannten Volkslied bald beantworten.
Im mittleren Südwesten Deutschlands liegt eingebettet zwischen von Weinbergen und Wäldern gesäumten Steilhängen eine der schönsten Kulturregionen des Landes: das Mittelrheintal.
Seit jeher Anzugspunkt und gleichsam natürliche Scheide zwischen west- und ostrheinischem Einflussbereich, war es stets strategisch wichtiger Dreh- und Angelpunkt für Herrscher und Eroberer. Noch heute zeugt eine schier unzählige Vielfalt majestätischer Burgen, die hoch über dem sich träge dahin fließenden Flusses thronen, von der bewegten Vergangenheit des gesamten Gebietes.Gleichwohl war der Strom aber auch Lebensader der ansässigen Bevölkerung. Der Rhein gab Generationen ihr tägliches Brot - Fischfang und Handel florierten. So nimmt es kaum Wunder, dass sich die malerischen Dörfer und Städtchen des Mittelrheintals eng gedrängt ans Ufer des längsten nordwärts fließenden Flusses Deutschlands schmiegen. Als schiffbarer Verkehrsweg verdankte ihm eine gesamte Region ihren Wohlstand.
Dies gilt noch heute, wenngleich jedoch unter anderen Vorzeichen: Jahr für Jahr bietet das UNESCO-Weltkulturerbe tausenden Touristen ein gemütliches, facettenreiches und pittoreskes Feriendomizil. Von Alter her sind die Menschen hier das, was man in der Sprache des 21. Jahrhunderts als 'dynamisch' bezeichnet. Land und Leute waren und sind warmherzig und offen, der Fluss war und ist ihr Tor zur Welt. Hier wird Gastfreundschaft wie selbstverständlich gelebt, nach Ewigkeiten intensiver Handelskontakte mit weit entfernten Städten kennt man es auch gar nicht anders.