Boppard

Schräg gegenüber von Kamp-Bornhofen liegt kurz vor der engen Rheinschleife die alte Reichsstadt Boppard. Im 4. Jahrhundert ersetzten die Römer ihr Erdkastell durch eine steinerne Festung mit 28 Türmen, die jedoch bald von germanischen Völkern überrannt wurde. Heute kann keine deutsche Stadt so viele gut erhaltene Reste einer Römerbefestigung aufweisen wie Boppard.

Die ehemals freie Reichsstadt wurde 1327 vom Kurfürsten Balduin von Trier unterworfen, nachdem König Heinrich VII. sie 15 Jahre zuvor dem Kurfürsten, seinem Bruder, verpfändet hat. Sogleich ließ Balduin die kurtrierische Burg errichten und zwang damit die widerstrebenden Bewohner unter seine Herrschaft. Ein Rundgang durch die sehenswerte Stadt könnte bei der Karmeliterkirche (ab 1319) in der Rheinallee beginnen. Sie enthält zwei Altäre aus dem 17. Jahrhundert, zahlreiche Grabmäler einheimischer Adelsfamilien und eine Muttergottes- Plastik aus dem Jahr 1330, genannt Traubenmadonna. Die Grabplatte eines Kindergrabes aus dem 5. Jahrhundert, der Armeniusstein, ist eines der ältesten christlichen Denkmäler. Das Barockgebäude oberhalb wurde als Kloster 1730 fertig gestellt und dient heute der Stadtverwaltung. Der Kreuzgang umschließt einen geräumigen Innenhof, geziert durch eine Wasser speiende Säule. Die Karmeliter- und die Oberstraße führen uns zur Kirchgasse. Der gotische Torbogen links gehörte zum „Danzhus“ aus dem 15. Jahrhundert. Bei der Einmündung in die Angerstraße entdecken wir rechts Teile der Römermauer mit Turmresten. Folgt man dem Straßenzug nach links, erblickt man das Binger Tor, einen Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Auf einer Anhöhe erhebt sich das ehemalige Frauenkloster Marienberg. Die Casinostraße führt von dort aus hinunter zur Rheinallee. Hier befindet sich eine starke Mauer, die sogenannte Eisbrech, die das Sandtor mit dem Strom verband. Das benachbarte gotische Burghaus bewohnten einst Ritter von Schwalbach, deren Grabmäler sich in der Karmeliterkirche befinden.

Von der kurtrierischen Burg ist lediglich der Bergfried aus der Gründerzeit erhalten. Die Grabtafeln und die Figurengruppe im Innenhof stammen aus der St.- Severus- Kirche. Die Burg enthält heute ein Heimatmuseum. An ihrer Rückseite kann man in der Burggasse auf 15 m Länge Reste der alten Römermauer am Hotel Römerburg erkennen. Über die untere Marktstraße gelangt man zur St.-Severus-Kirche. Das Gotteshaus enthält ein Deckenbild aus der Zeit um 1200 sowie ein künstlerisch wertvolles Triumphkreuz über dem Altar, welches aus dem 13. Jahrhundert stammt. Durch Kronengasse und Kronentor, vorbei an malerischen Fachwerkbauten, gelangt man zurück zur Rheinallee. Eine Seilbahn führt zu einem der berühmtesten Aussichtspunkte am Rhein, dem Vierseenblick. Während der Fahrt gilt es den einmaligen Ausblick auf die größte Rheinschleife zu genießen.

Links zu Boppard

Webseite zur Stadt Boppard
Tourismusseite zur Stadt Boppard
Fähre zwischen Boppard und Filsen
Sesselbahn Boppard - Die Attraktion am Mittelrhein
Bikepark Boppard

Video zu Boppard

Orte, Burgen, Schlösser und Festungen am Rhein