Braubach

Der Strom und mit ihm Straßen und Bahnlinien ziehen ab Boppard eine enge Schleife. Am Ende der steilen Rechtskurve liegt der Ort Osterspai. Er besitzt ein kleines, festes Burghaus aus dem 13. Jahrhundert, sein bis heute erhaltener Wohnturm entstand im folgenden Jahrhundert. Das Barockschloss über dem Dorf heißt Liebeneck.
In der Höhe von Spay, links, gewinnt der Rhein nach einer Linkskurve die nordwestliche Richtung zurück. Rechts grüßt von einem bewaldeten Bergkegel die imponierende Marksburg oberhalb der Stadt Braubach. Grabfunde lassen auf eine Besiedlung des Gebietes seit etwa 500 v. Chr. schließen.
Erbauer der Burg und Besitzer der Stadt waren im 12. Jahrhundert die Herren von Eppstein, die das Amt als pfälzischen Lehen erhalten hatten. Ihre Nachfolger wurden 1283 die mächtigen Grafen von Katzenelnbogen, die auch den Braubacher Zoll vereinnahmten. Mit ihrem Aussterben 1479 gelangte der Besitz an die Landgrafen von Hessen. Die Philippsburg am Südeingang der Stadt ließ Philipp II. von Hessen-Rheinfels 1568-1571 als seine Nebenresidenz errichten. Nach seinem Tod diente sie seiner Witwe als Ruhesitz. Den Höhepunkt ihrer Bedeutung erlangte sie nach 1643, als Johann der Streitbare von Hessen-Eppstein- Braubach hier glanzvollen Hof hielt. Toreinfahrten führen in den romantischen Innenhof des reizvollen Anwesend.
Am Rheinufer erfreut die berühmte Rosenanlage den Besucher. Der Turm der frühgotischen Barbarakirche aus dem 14. Jahrhundert wurde um 1200 errichtet und gehörte zur Stadtbefestigung. Eingebaute Kamine und Sitzbänke lassen darauf schließen, dass er einst bewohnt war. Die Wehranlage der Stadt schloss die Marksburg ein. Im Ort sind das Obertor, der Pankgrafenturm und Teile der Wehrmauer erhalten. Alte Winkel und malerische Gassen mit reizvollen Fachwerkhäusern begegnen und im Ortskern. Durch die Neuordnung Deutschlands unter Napoleons Herrschaft kam das bis dahin hessische Amt Braubach 1803 zum Herzogtum Nassau, 1866 zu Preußen. Im Jahr 1900 verkaufte das land Preußen die Marksburg für symbolische 1000 Reichsmark an die Deutsche Burgenvereinigung, der die Anlage noch heute gehört. Ihre bevorzugte Lage auf einem hohen, bewaldeten Bergkegel ließ wohl einen Angriff nicht sehr erfolgversprechend erscheinen. Jedenfalls wurde sie trotz ihrer strategisch günstigen Lage am Rhein nie umkämpft oder belagert und blieb daher als einzige Reinburg aus der Ritterzeit erhalten. Vergitterte Fenster erinnern daran, dass sie unter hessischer und nassauischer Verwaltung lange Zeit als Staatsgefängnis diente.

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Marksburg in Braubach

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