Sankt Goar

Eine Autofähre verbindet die Schwesternstädte St. Goarshausen und St. Goar. Beide verdanken ihren Namen dem heiligen Goar, der im 6. Jahrhundert am Platz der heutigen Stiftskirche von St. Goar als Einsiedler lebte und eine Kapelle erbaute. Aus der Zelle des heiligen entwickelte sich vor 765 eines der ältesten Klöster Deutschlands. Im 12. Jahrhundert erwarben die Katzenelenbogener die Vogtei über das Kloster und die Siedlung sowie den St. Goarer Rheinzoll. Als Festungsstadt wurde der Ort des Öfteren in kriegerischen Auseinandersetzungen verwickelt, so bei den erfolglosen Belagerungen von 1255/56, 1320, 1322 sowie mehrfach im Dreißigjährigen Krieg und besonders im Siebenjährigen Krieg, als durch die Explosionen eines Pulverwagens und die Brandstiftung irischer Soldaten insgesamt 81 Wohnhäuser, das Hospital und das Rathaus zerstört wurden. Vom zinnenbekränzten Turm der Stiftskirche gelang dem Bürgerschützen Kretsch ein sagenhafter Meisterschuss. Er verwundete den französischen General Tallard so schwer, dass sein Heer die Belagerung aufgab.
Unter dem Chor der Stiftkirche befindet sich die Goarskapelle, bis zur Reformation ein bevorzugter Wallfahrtsort. Das Innere der Kirche zieren gotische Wandmalereien und zierliche Netzgewölbe, eine sehenswerte Pfeilerkanzel und drei hervorragende Grabdenkmäler für den Landgrafen Philipp II. von Hessen- Rheinfels und seine Gemahlin sowie Gräfin Adelheit von Katzenelenbogen. Die kleine katholische Pfarrkirche enthält ein Goar-Epitaph aus dem 14. Jahrhundert, welches einst in der Goarkapelle als Deckplatte der Tumba diente. Ein gotisches Triptychon aus der Schule des „Hausbuchmeisters“ ist im Zentrum des Wertvollen Hochaltars. Als Glockenturm dient das ehemalige Koblenzer Tor, in den eine zweite Goar-Darstellung eingelassen ist. Lediglich an der Bergseite sind noch Teile der mittelalterlichen Stadtmauer erhalten, überragt vom Hexenturm und dem Kanzleiturm. Beide erheben sich auf unregelmäßigem Grundriss und waren stadtseits offen.
Alljährlich am dritten Samstag im September veranstalten die Schwesternstädte das Großfeuerwerk Rhein in Flammen. Die Städte und ihre Burgen werden bengalisch beleuchtet, auf den Türmen der Burgen werden die Feuerwerkskörper gezündet.

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Fähre zwischen St. Goar und St. Goarshausen

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